Das Sehvermögen ist eine der wichtigsten Sinnesfunktionen des Menschen. Eine Beeinträchtigung der Sehkraft kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen und sogar zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Ein Augenarzt ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um die Diagnose und Behandlung von Sehstörungen geht. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Rolle der Augenarzt spielt, welche Sehstörungen es gibt und wie moderne Behandlungsmethoden zur Verbesserung der Sehkraft beitragen können.
Die Rolle des Augenarztes
Der Augenarzt ist ein Facharzt für Augenheilkunde, auch Ophthalmologie genannt. Seine Aufgabe besteht darin, Erkrankungen und Funktionsstörungen des Auges sowie des visuellen Systems zu diagnostizieren und zu behandeln. Dabei nutzt er modernste Untersuchungsmethoden, um frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Therapie einzuleiten.
Neben der Behandlung von akuten und chronischen Augenerkrankungen führt der Augenarzt auch Vorsorgeuntersuchungen durch. Gerade im fortgeschrittenen Alter steigt das Risiko für Augenerkrankungen wie den Grauen oder Grünen Star. Eine frühzeitige Diagnose kann in vielen Fällen einen erheblichen Unterschied für den Verlauf der Krankheit machen.
Häufige Sehstörungen und ihre Ursachen
Sehstörungen können viele verschiedene Ursachen haben und sich auf unterschiedliche Weise äußern. Ein Augenarzt hilft dabei, die genaue Ursache zu ermitteln und eine passende Behandlungsmöglichkeit zu finden.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Kurzsichtige Menschen können nahe Objekte klar erkennen, während entfernte Gegenstände unscharf erscheinen. Dies wird oft durch eine zu lange Augenform oder eine zu starke Brechkraft der Linse verursacht.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Bei Weitsichtigkeit ist das Sehen in der Ferne meist problemlos, während das Nahsehen erschwert wird. Besonders bei jüngeren Menschen kann das Auge dies bis zu einem gewissen Grad ausgleichen, doch mit zunehmendem Alter wird eine Korrektur durch Brillen oder Kontaktlinsen notwendig.
Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
Mit dem Alter verliert die Linse des Auges an Elastizität, was das Scharfstellen auf nahe Objekte erschwert. Diese altersbedingte Sehstörung betrifft fast jeden Menschen ab etwa dem 40. Lebensjahr und kann mit speziellen Brillen oder operativen Eingriffen korrigiert werden.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
Bei einem Astigmatismus ist die Hornhaut des Auges ungleichmäßig gekrümmt, was zu verschwommenem oder verzerrtem Sehen führen kann. Dies lässt sich in den meisten Fällen mit Brillen, Kontaktlinsen oder operativen Verfahren beheben.
Nachtblindheit
Menschen mit Nachtblindheit haben Schwierigkeiten, sich bei schlechten Lichtverhältnissen zurechtzufinden. Diese Sehstörung kann genetisch bedingt sein oder durch Vitamin-A-Mangel sowie bestimmte Augenerkrankungen entstehen.
Farbenblindheit
Bei der Farbenblindheit können Betroffene bestimmte Farben nicht oder nur schwer unterscheiden. Die häufigste Form ist die Rot-Grün-Blindheit, die genetisch bedingt ist.
Fliegende Mücken (Mouches volantes)
Viele Menschen bemerken kleine Punkte oder Fäden im Sichtfeld, besonders bei hellem Licht. Diese sogenannten “Mouches volantes” entstehen durch Veränderungen im Glaskörper des Auges und sind meistens harmlos, sollten aber von einem Augenarzt untersucht werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Diagnoseverfahren beim Augenarzt
Um Sehstörungen exakt zu bestimmen, verfügt der Augenarzt über eine Vielzahl moderner Diagnosemethoden.
Sehtests
Verschiedene Sehtests helfen, Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie andere Sehprobleme festzustellen. Dazu gehören die klassische Sehschärfemessung mit Buchstaben- oder Zahlentafeln sowie computergestützte Verfahren.
Spaltlampenuntersuchung
Mit einer Spaltlampe kann der Augenarzt das Auge unter Vergrößerung betrachten und Veränderungen an Hornhaut, Linse oder Netzhaut erkennen.
Augendruckmessung
Die Messung des Augeninnendrucks ist essenziell zur Früherkennung von grünem Star (Glaukom). Dabei wird mit speziellen Geräten der Druck im Augeninneren bestimmt.
Netzhautuntersuchung
Um Erkrankungen der Netzhaut frühzeitig zu entdecken, verwendet der Augenarzt häufig eine Ophthalmoskopie. Dabei werden Netzhaut, Sehnerv und Blutgefäße auf Veränderungen untersucht.
Behandlungsmethoden für Sehstörungen
Brillen und Kontaktlinsen
Brillen und Kontaktlinsen sind die gängigsten Hilfsmittel zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Der Augenarzt ermittelt die passenden Sehstärken und berät über geeignete Optionen.
Augenlaserbehandlungen
Bei bestimmten Fehlsichtigkeiten kann eine Laseroperation helfen. Methoden wie LASIK oder PRK modellieren die Hornhaut so, dass Licht optimal gebrochen wird und das Sehvermögen verbessert wird.
Kataraktoperation (Grauer Star)
Beim Grauen Star trübt sich die Linse des Auges. Die Standardbehandlung besteht aus einem operativen Eingriff, bei dem die getrübte Linse durch eine künstliche Linse ersetzt wird.
Medikamentöse Therapien
Einige Augenerkrankungen erfordern eine medikamentöse Behandlung, sei es durch Augentropfen gegen den Grünen Star oder entzündungshemmende Medikamente bei Bindehautentzündungen.
Netzhautbehandlungen
Erkrankungen der Netzhaut, wie die altersbedingte Makuladegeneration, können mit speziellen Medikamenten oder Laserbehandlungen behandelt werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Fazit
Ein Augenarzt spielt eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Behandlung von Sehstörungen. Regelmäßige Untersuchungen können helfen, ernsthafte Augenerkrankungen frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ob Fehlsichtigkeit, Netzhauterkrankungen oder altersbedingte Veränderungen – moderne Diagnostik und Therapien bieten vielfältige Möglichkeiten, die Sehkraft zu erhalten oder zu verbessern. Daher ist es ratsam, bei Sehstörungen frühzeitig einen Augenarzt aufzusuchen, um langfristig die bestmögliche Augengesundheit zu gewährleisten.